Wieder nur zweiter!

Der letzte Schritt, der letzte Wille, der letzte Sieg hat gefehlt. Nur einen Sieg war unsere DFB-Mannschaft am gestrigen Abend vom EM-Sieg entfernt, nur einen Sieg vom kompletten Gipfelsturm entfernt und trotzdem muss man anerkennen, dass die Spanier uns im gesamten Turnier und auch gestern, in allen Belangen besser waren.

Eigentlich hatte ich gehofft, heute aus einer anderen Perspektive, aus der Sicht eines Europameisters, zu schreiben, doch so ist es nun einmal und wir können trotzdem Stolz auf unsere Mannschaft sein, diesen Erfolg feiern zu dürfen, denn wir sind trotzdem Vize-Meister geworden.

Das Spiel der deutschen Mannschaft hatte ziemlich gut angefangen. Schnelles Spiel nach vorne, den Spaniern kaum Platz zum entfalten gegeben und sogar zu einigen guten Chancen kam unsere Elf, doch je länger das Spiel andauerte, desto besser kamen die Spanier in die Gänge und nach 23. Spielminuten landete ein Kopfball von Torres glücklich nur am Pfosten. Schon zu diesem Zeitpunkt war das deutsche Spiel von Fehlpässen und Unachtsamkeiten geprägt, sodass Spanien in der 33. Minute durch den gefährlichen Stürmer Torres in Führung geriet. Verdient war sie zu diesem Zeitpunkt alle male und Spanien hätte sogar auf 2:0 erhöhen können.

Nach dem Seitenwechsel sah man dann dasselbe Spiel und Spanien hatte nach der Pause Chancen im Minutentakt. Löw reagierte, brachte mit Kuranyi für Hitzlsperger einen Offensivmann und das war das Signal für eine Deutsche Powerplay-Phase, die leider nur wenige Minuten andauerte. Zum Schluss wurde Gomez für Klose gebracht, doch der erhoffte Schwung blieb aus und man konnte die verdiente Niederlage nicht mehr verhindern.

Spanien feierte den verdienten Titel nach 1964 aufgrund ihrer starken Leistung über das gesamte Turnier hinweg.

Finale – DEUTSCHLAND SPANIEN

Spanien, so heisst der Gegner, der im Finale auf die DFB-Aiswahl in Wien trifft. Mit einer überzeugenden Leistung vorne wie auch hinten überzeugten die Iberer gegen die Überraschungsmannschaft aus Russland, die für viel Wirbel sorgten. Somit war für die junge Mannschaft im Halbfinale Endstation, doch Trainer Hiddink war trotzdem stolz auf seine Jungs.

In einer ausgeglichenen ersten Hälfte, in dem beiden Mannschaften auf beiden Seiten zu guten Möglichkeiten kamen, blieb das Spiel noch offen und die Russen konnten noch mit den Spaniern mithalten, doch nach dem Seitenwechsel und dem ersten Treffer durch Xavi in der 50. Spielminute, war die Defensive der Russen geknackt und Guiza konnte in der 73. Spielminute den Vorsprung auf 2:0 ausbauen.

Den Schlusspunkt in einer schwachen zweiten Halbzeit, auf Seiten der Russen, setzte Silva mit dem 3:0. So konnte Spanien ihren Sieg aus der Vorrunde (4:1) gegen die Russen abermals unter Beweis stellen und zeigten einmal mehr ihre Offensivstärken.

Mit Spanien trifft Deutschland nun auf einen starken Gegner, der seine Stärken im Offensivbereich besitzen. Sollten unsere DFB-Jungs den Titel gewinnen wollen, müssen sie sich in allen Bereichen gegenüber dem Türkei-Spiel steigern und konsequent jeden Zweikampf gewinnen und sich durch Pässe und Zweikämpfe Selbstvertrauen holen.

Das wir Europameister werden können, daran Zweifel ich nicht, nur muss jeder Spieler, der spielen wird, bis zum letzten kämpfen und sich so ins Zeug schmeissen, wie gegen Portugal. Dann wird das auch was mit dem Unterfangen – Gipfelsturm.

Russland oder Spanien?

Heute Abend wird es auch im zweiten Halbfinale der Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich ernst. Wie im Auftaktspiel stehen sich die Iberer aus Spanien und die Russen gegenüber. Beim Auftaktspiel hab es eine 4:1 Klatsche für die Mannschaft aus Russland, doch seit dem hat sich in der Mannschaft sehr viel getan und auch große Mannschaften wie die Oranje aus den Niederlande wurde ausgeschalten.

Bleibt abzuwarten wie sich die Russen schlagen und ob Spanien dasselbe Niveau aus den ersten Spiel abrufen kann und so ins Finale einziehen. Das heisst für uns heute Abend zurücklehnen, Spiel anschauen und gucken, wer unser Finalgegner ist.

Mein Tipp für das heutige Halbfinale ist ein 2:1 Sieg für Russland, obwohl ich lieber die Spanier im Finale sehen würde.

FINALE

Freilich war das Spiel gestern Abend nicht gerade das schönste und besten und lässt auf jeden Fall wieder viel Platz nach oben, doch was zählt ist ein Sieg und den hat sich die deutsche Mannschaft schwer erkämpft. In einem Spiel was beide Mannschaften gut und gerne für sich entscheiden hätten können, machte Lahm´s Tor in der letzten Spielminute die Tore Richtung Titel ganz weit auf.

Das Spiel begann unerwartet schlecht für die DFB-Auswahl, zumal Joachim Löw die selbe Mannschaft wie gegen die Portugiesen, getreu dem Motto „Never change a winning Team“, aufstellte und die türkische Mannschaft mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen hatte.

Schon die ersten Aktionen der Türkei brachten die Hintermannschaft der deutschen in arge Bedrängnis und man konnte von viel Glück reden, das Deutschland nicht schon nach einem Lattenkracher in der 10. Spielminute in Rückstand geriet. Doch in der 22. Minute war es soweit. Ugur verwandelte einen Abpraller von der Latte verdient zum 1:0 ins Tor. Doch der Vorsprung weilte nicht lange, als sich Poldi wieder als Vorbereiter für Schweini in Szene setze.

Bis zum Seitenwechsel fielen zwar keine Tore, das heisst aber nicht, dass die deutschen zu diesem Zeitpunkt sich gefangen hatten. Im Gegenteil. Viele Fehlpässe und Unkonzentriertheiten in der Abwehr machten das Spiel für jeden eingefleischten Fussball-Fan zu einer Zitterpartie.

Nach dem Seitenwechsel sah das Spiel der deutschen dann schon ein wenig besser aus, doch die Türken wirkten frischer, spritziger und agiler, doch es war unser WM-Torschützenkönig, der nach Flanke von Lahm den Ball per Kopf am herausstürmenden Rüstü, vorbeinickte und den Führungstreffer erzielte. Doch die Türken wären nicht die Türken, wenn sie nicht wieder den Ausgleich vor dem Ende der regulären Spielzeit erzielt hätten.

Nach einen von Lahm zu schwach geführtem Zweikampf konnte sich Sabri durchsetzen und passte auf Semih, der aus spitzem Winkel den Ball ins Netz spitzelte und dabei Lehmann nicht gut aussehen ließ.

Doch die deutschen zeigten türkische Tugenden und Lahm, der vier Minuten vorher so schlecht gegen Sabri aussah, wurde zum umjubelten Matchwinner mit seinem Doppelpass mit Rolfes und dessen Klasse Abschluss. Danach kamen dir Türken nicht mehr zurück und die deutschen sind mit ein wenig Dusel ins Finale der Europameisterschaft 2008 gezogen- GLÜCKWUNSCH.

Lasst uns stolz sein

Heute Abend wird es wieder ernst – endlich. Endlich läuft die DFB-Auswahl gegen die Türken auf und wird hoffentlich den Traum vom Finale sich und der gesamten Fußball-Republik verwirklichen. Ganz Deutschland will jubeln und die Zeichen für einen Sieg stehen gut, auch wenn die Türken unberechenbar sind, doch im Gegensatz zu der türkischen Auswahl steht Löw die komplette Mannschaft zur Auswahl. Jeder der Spieler brennt darauf eingesetzt zu werden.

Millionen von Menschen werden das Spiel wieder vor dem heimischen Fernseher verfolgen oder beim Public-Viewing mit anderen Begeisterten Feiern. Zudem werden wieder tausende Menschen die Straße zum Tage machen und für eine unglaubliche Stimmung in der Nacht sorgen.

Ich wünsche mir vom ganzen Herzen das Deutschland ins Finale gelangt und so nur noch einen Sieg vom Titel entfernt ist. Ich werd mich heute wieder in eine der Berliner-Szenekneipen setzen und mit hunderten oder tausenden Menschen auf den Straßen das Spiel auf einer der unzähligen Leinwände verfolgen.

Allen einen schönen Fussball-Abend und ein tolles Spiel.

Mein Tipp, da ich nach dem Portugalspiel sehr optimistisch bin und die Türkei mit vielen Ausfällen geplagt ist, lautet 3:0 oder ein 4:1 für Deutschland, wenn es gut laufen sollte, doch man soll die Türkei nicht unterschätzen und das darf unsere Mannschaft auch nicht, denn wenn jemand uns aufhalten kann, dann sind wir das selber.

Löw und die UEFA werden bei der Euro keine Freunde

Ein freundschaftliches Verhältnis sieht sicherlich anders aus als das derzeitige zwischen der Uefa und Bundestrainer Joachim Löw. Erst die unsinnige Sperre nach dem Spiel gegen Österreich, die unter anderem ein Grund für den Rücktritt von Hickersberger bei den Österreichern als Chefcoach war, dann die verkorkste Pressekonferenz gestern.

Die Uefa hatte um 19:00 Uhr die Pressekonferenz der Deutschen vor dem Halbfinalspiel gegen die Türkei angesetzt. Aufgrund der Verspätung des Fliegers der Deutschen trafen diese ca. 20 Minuten später ein. Dies hatte nun die Folge, dass die deutsche Abordnung genau sechseinhalb Minuten – ist gleich fünf Fragen – für die Fragen der wartenden Journalisten zur Verfügung stehen durfte. Dann brach die Uefa die Fragestunde ab, da der Zeitplan die Pressekonferenz der Türken um 19:30 Uhr auf dem Programm stehen hatte. Dies führte nun nicht nur zu Missmut bei den Journalisten, sondern auch bei dem angereisten Jochaim Löw und Mario Gomez.

Manchmal ist schon komisch, wie Bürokratismus im Real Life aussieht. Ich denke, man hätte die Pressekonferenz der Deutschen auch im Anschluss an die der Türken weiterführen können oder es hätte halt kurzfristig eine gemeinsame gegeben. Niemand wäre sauer gewesen, so ist die Freundschaft zwischen Löw und der Uefa sicherlich nicht weiter gewachsen.

Fanmeile in Berlin eröffnet zum Halbfinale

Extra für die beiden noch kommenden Halbfinalspiele und das Finale wird am Mittwoch auch die Fanmeile in Berlin eröffnet. Dort wird auf 1,2 km vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule für rund 500.000 Fans Public Viewing auf der größten transportablen Videowand Europas geboten. Versorgt werden die Fans durch die rund 60 Stände, die Essen und Trinken im Überfluss anbieten.

Ob es nun am Halbfinalgegner Deutschlands der Türkei oder an dem allgemein erwarteten Ansturm der Fans liegt, die Fanmeile wurde vorsorglich um 500 Meter verlängert. Die ursprünglichen Planungen sahen lediglich ein Fanfast für rund 250.000 Besucher vor.

Derweil wurde das Public Viewing im Oberhausener Centro aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Veranstalter erwarteten dort ca. 15.000 Fans. Leider sind dies einige zuviel für die gegebenen Platzverhältnisse und daher die Absage.

Ich hoffe, dass egal wie es kommt, die Leute friedlich miteinander feiern werden und dass am Ende die Einsicht siegt, die bessere von beiden Mannschaften hat gewonnen. :O)

Projekt Gipfelsturm

Das Projekt „Gipfelsturm“ der deutschen Nationalmannschaft läuft bisher genau nach Ziel. Auch wenn man in der Vorrunde zwei weniger gute Spiele zeigte, konnte man sich doch gegen die Turnierfavoriten aus Portugal beweisen und den Kurs – Finale – beibehalten.

Nun wartet für die DFB-Auswahl morgen Abend die nächste schwere Aufgabe. Mit der Türkei steht eine Mannschaft in den Startlöscher, die sich nie aufgibt und bis zu letzt kämpft. Doch einen Vorteil hat die DFB-Auswahl gegenüber den Türken und zwar kann Löw auf die komplette deutsche Mannschaft zurückgreifen. Auch Frings, der gegen alle Aussage doch „nur“ eine angebrochene Rippe hat. Doch da es kein Unterschied macht, ob sie „nur“ angebrochen oder komplett durch ist, wurde bei der UEFA ein Bruch angegeben. Doch ob Frings gleich wieder von Begin auflaufen wird steht noch nicht fest. Auch da die Lösung mit Hitzlsperger und Rolfes gegen Portugal sensationell funktioniert hatte.

Sollte Frings doch von Anfang an auflaufen müsste sich Löw zwischen den beiden entscheiden. Rolfes verkörpert die deutsche Philosophie besser als Hitzlsperger, doch für Hitzlsperger sprechen seine Erfahrung und seine Schusstechnik.

Bleibt abzuwarten, wer gegen die Ersatzgeschwächten Türken auflaufen darf. Ersatzgeschwächt aufgrund zahlreicher Verletzungen und Gelbsperren. In der Zahl fehlen der türkischen Auswahl acht Spieler und somit hat der Türken-Coach nur vier Spieler auf der Reservebank.

Ich wünsche mir trotzdem von der DFB-Auswahl, dass sie die Türken nicht Unterschätzen und bis zum letzten kämpfen. Auch hoffe ich, dass Deutschland die Leistung gegen die Portugal wieder abrufen kann. Zu wünschen wäre es den Jungs, denn mit einem Sieg wäre man nur noch ein Spiel vom Traum 2008 entfernt.

Und sollte Deutschland ins Finale einziehen wird die Party im Lande unglaublich und ich persönlich will den EM-Titel mit der folgenden Party. Es wird bestimmt unser Sommer.

Der Weltmeister Raus!

Der Weltmeister ist Raus und ich muss ehrlich gestehen, das Halbfinale wäre für die Azzurri mehr als unverdient gewesen. Doch in einer eher schwachen Partie gewannen die Spanier im Elfmeterschiessen und beendeten damit den Viertelfinal-Fluch, der auf den Iberer sitzt, denn nach 1986,1996 schieden sie auch bei der Euro 2002 im Viertelfinale aus.

Die Spanier waren in der Partie die dominierende Mannschaft und hatten es schlussendlich auch verdient gehabt, als Sieger vom Platz zu gehen, denn wer 60% im Ballbesitz ist und fast doppelt-, bis dreifach so viel Pässe spielt wie der Weltmeister, die auch deutlich öfters ankamen, die wären unverdient ausgeschieden.

So musste sich aber der Weltmeister vom Traum, es den Franzosen nachzumachen, nach einer WM den EM-Titel zu holen, verabschieden.

Starke Russen bezwingen Oranje

Die so hoch gehandelte Nationalelf aus den Niederlanden, die uns gegen die Franzosen und den Weltmeister aus Italien so verzauberten musste nach dem Spiel gegen die Russen ihre Sachen packen. In einem unglaublich schnellen Match, in dem man sich nicht lange abtastete, kamen beide Mannschaften gut ins Spiel und zu zahlreichen Möglichkeiten, doch die Oranje ließ den Spielwitz und die Glanzvorstellungen der Vorrundenpartien missen.

Doch es waren die Russen, die durch zwei vergebene Chancen eine starke Offensiv-Phase einleiteten. Mit schnellem Spiel über die Flügel attackierten die Russen die Defensive der Oranje und bissen sich in der Zeit in der gegnerischen Hälfte fest.

Erst in der 30. Spielminute kam Holland gefährlich vors Tor der Russen, doch prompt folgte darauf wieder eine starke Angriffswelle der Russen, die unglaublich frisch und direkt nach vorne spielten.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Niederlande froh über die mangelnde Chancenverwertung der Russen sein, doch in der 54. Minute beförderte Pavlyuchenko den Ball über die Linie und brachte die Oranje in Rückstand. Zusehens befreiter aufspielend, drängten die Russen immer weiter nach vorne, auf der Suche nach der Entscheidung, doch es war die Niederlande, die vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, per Kopf den Ausgleich erzielte.

So mussten beide Mannschaften in die Verlängerung und wer sich schon auf ein Elfmeterschiessen eingestellt hatte, wurde bitter enttäuscht. in den zweiten 15 Minuten schoss Torbinsky in der 112. Minute den erneuten Führungstreffer und nur vier Minuten später gelang Arshavin der Endstand.

Damit haben die Russen für eine Riesen Überraschung gesorgt, auch bei mir, denn mit Holland haben sie einen der großen Favoriten aus dem Turnier geworfen. Man muss aber auch eingestehen können, das die junge russische Mannschaft an diesen Abend frischer und spritziger wirkten, als die Oranje.